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viel Spaß bei der Lektüre
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28.03.2010:
Die Saison 2010 wird für mich da anfangen, wo die Saison 2009 ausklang- am Pann!
Da Jägi notorischer Frühaufsteher ist, sollte es schon um 8 Uhr in der Früh mit dem Verladen bei mir losgehen. Dank der allseits beliebten Zeitumstellung hatte ich sagenhafte 3h Schlaf hinter mir, als die N8 vorüber war. Also gut.... schnell was zwischen die Kauschienen geschoben, die Kombi in den Lastesel geworfen und ab zur Halle. Irgendwie wollt dann aber der schwäbische Besucher nicht beigehen- seltsam! Nach diversen gescheiterten Versuchen ihn mittels Mobilfunkfernsprecher zu erreichen klingelte selbiger und der Nasenbär amüsierte sich köstlich damit mir zu erzählen, dass er seit ner geschlagenen halben Stunde vor der Einfahrt die Straße hoch und runter gondelt.... alberner Vogel! Als der schwäbische Herr der Ringe dann endlich mitsamt Rennmühlenuntersatz im Hof stand fing das Grübeln an.... wie zum Henker soll das ganze Gelump in den Golf passen? Der Schwabe hatte mal wieder grenzenlos übertrieben und allein für sich den kpl. Audi und den halben Hänger vollgeladen.
Nach einiger Zeit ist das ausdiskutiert..... zur Not muss sein Monster-Beauty-Case mit den 25 Dös'chen drin aufs Dach.
Ca. 2h später (mittlerweile bald halb 11) bin ich felsenfest davon überzeugt, dass sich eher der Golf vom Chassis löst, als die Mopeds sich vom Hänger..... 12 Gurte können nicht irren- wuar, es wird viel Arbeit werden, dem Schwaben den Zurr-Wahn auszutreiben
Als wir endlich auf der AB Richtung Ö rollen dauerts kaum bis hinter Würzburg, bis der Stau auf sich wartet. Vor der nächsten Abfahrt mahnt die Tante im Mini-Mäusekino zum Verlassen der AB.... doch Jägi überzeugt mich: "Noistelle isch moisch bessa" ... ich stimme zu. 3km später gehen wir genervt auf der Autobahn spazieren.... es dauert über 1,5 Stunden, bis es endlich weiter geht- scheiße! Viel Zeit verloren, das nervt. Dummerweise hab ich wohl die Nummer des Kollegen, der mit uns die Box belegen wird falsch abgeschrieben und so kann ich ihn nichtmal erreichen. Zwar hat Thomas den UMTS-Stick dabei und wir könnten nachschauen.... aber ohne PIN geht das schlecht. Wieder ne Stunde und eine genervte Jägi-Frau später haben wir die Nummer und von Schwabe zu Schwabe wird die Boxensicherung vereinbart. Als wir das Gelände des Pann befahren ist es 9 Uhr.... irgs, das wär schneller gegangen. Egal, erst geschwind die Boxennachbarn begrüßt und dann ab zu Mario..... Conny hallo sagen und was essen!
Die Box teilen wir uns mit Armin und Uwe.... sehr nette Zeitgenossen und redliche Aufzynder! Nach dem Dinner geht’s zum Abladen... das geht recht fix und da es noch früh am Abend ist (noch nichtmal 12 ... hehe) wird die frisch befüllte Bremsanlage der 3/4 nochmal entlüftet. Erstmalig zeigt sich, dass der Schwabe echt schlecht vorbereitet angereist ist.... es fehlt Werkzeug und Material an allen Ecken und Enden.... dieser Zustand wird sich über das ganze Event hinziehen und zu stellenweise katastrophalen Verhältnissen führen
Für die nächste Fahrt muss das besser werden!!
Für eine (ganz besonders ) abgrundtief lächerliche Schraubaktion völlig ausreichend war die Ausstattung dennoch: Am Tag zuvor war mir beim Herrichten aufgefallen, dass die Umlenkung auf der Schaltwelle Spiel hatte und nicht richtig saß. Zuerst dachte ich mir dabei nicht viel, ging davon aus dass ich nur nicht richtig angezogen hatte. Aber das wars nicht. Also zermarterte ich mir eine Nacht und 900km lang den Schädel, wie ich hier nen Folgeschaden an der Welle vermeiden konnte, wenn ich so fahre. Überhaupt konnt ich mir nicht erklären, wie ein Spannsystem (über Distanzverjüngung spannend) mit Doppelgewinde funktionieren sollte. Noch vor dem Entlüften der Bremse sollte sich das aufklären. Etwas misstrauisch ob meiner Schrauberkunst hatte Jägi doch noch mal den Schlüssel angesetzt um sicherzustellen, dass ich nicht wirklich zu sachte angezogen hatte. Ich weis auch nicht, welcher Teufel mich geritten hat, als ich die Umlenkung drehte und außer Acht ließ, dass es sich durchaus um eine Standard-Spannvorrichtung mit einseitigem Gewinde handeln könnte. Aber kaum musterte der Schwabenschrauber den Umlenkhebel und ulkte vor sich hin, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Verdammter Scheißendreck!!!! Ich hatte übers 1. Gewinde ins Leere geschraubt. Wuar- wie peinlich!!! Ich hab schon mal son Scheiß gebaut, als ich 10 Minuten lang das halbe Moped in der Box im Eilgang zerlegte, in dem Glauben ich hätte nen Kabelschaden übersehen. Dabei war nur der Killschalter aktiv. Doch das hier toppte Alles. Ich fluchte 10 Minuten vor mich hin, während ich die elende Umlenkung richtig rum beschraubte. Ebenso lange hatte Thomas was zu lachen...... ich war dennoch glücklich, das der Fehler behoben war
Den Spaß auf meine Kosten gönnte ich ihm!
Am nächsten Morgen verspricht der erste Blick aus der Box viel Spaß.... es is zwar recht kühl, aber dafür trocken und so geht es erst schnell zur Anmeldung um dann sogleich die Mühlen startklar zu machen. Jägi is so aufgeregt, dass er bis zum Verlassen der Box wie ein aufgescheuchtes Hinkel durch die Garage rennt.... sehr lustig J Die ganze Zeit faselt er derweil was von "Du musst mir den Instruktor machen" und im nächsten Moment was von ".... in der ersten Kurve geht’s mit mir durch und ich brenn dich her!!" Pfft! Mich herbrennen.... denkste! Ich fahr solang geschwind nach dir raus, bis ich irgendwann mal seh, dass du wieder Sandburgen im Kies baust und dann fahr ich winkend an dir vorbei. Dooferweise verkalkulier ich mich schon im 3. Törn, spiele nichtsahnend am Rundenzeitenmessgerät rum als das komische Kilo-Plagiat (sie wird meiner 3/4 immer ähnlicher!!!) an mir vorbeizieht. Fück!! Eine Sekunde nicht aufgepasst.... sonst hätt ich ihm mal gepflegt die Ideallinie zugeparkt – hehe! Doch noch einmal kurz zurück zum Anfang: Jägi bastelt geschätzte 34 mal an seinem Schaltautomat rum, bis er mal endlich halbwegs zufrieden ist. Das ist komisch!! Ich brauch keinerlei Einstellung zu ändern (nur am Sensor selbst die Auslösekraft) und es tut super. Wenn mal was nicht funktioniert, weis ich eh, dass ich selbst grad was falsch gemacht hab... da kann das Teilchen nix dafür.
Damit ich aber nicht gänzlich unbehelligt fahren kann, muss der Handschuh-Tausch schief gehen. Neben den wirklich genial zu nutzenden Security Evos hab ich mir im Winter den Held Titan gegönnt.... die alten Helden waren doch schon nicht mehr die frischesten. Doch schon nach 4 Runden hab ich Krämpfe in den Händen, kann die Daumen kaum mehr bewegen- ich muss rein. Und ums Verrecken wollen die Dinger nicht mehr von den Händen runter. Der linke geht noch.... der Rechte braucht viel Zeit bis er runter is. Doch was is das??? An beiden Händen sind nicht nur tiefe Druckspuren... die Finger sind teilweise blau angelaufen vor Blutmangel. Ganz große Scheiße.... die neuen Helden werdens bei mir nicht richten können... ich muss auf die alten zurückgreifen, gottlob liegen sie im Gepäck. Also wieder raus... die Hände schmerzen immer noch, fest greifen geht erst Runden später wieder. Dafür funktioniert die Bremse erfreulich unauffällig tadellos. Leider werd ich über beide Tage hinweg nicht eine Runde zusammenbekommen, in der ich mich die kpl. Runde lang zum endgültige Vertrauen in die Stopper zwingen kann.... aber das wird über die nächsten Events hinweg sicher werden- ich bin zuversichtlich.
Der Laptimer funktioniert, der Schaltautomat macht seine Arbeit auch ganz ordentlich (zwar lande ich hier und da in einem Gang in den ich nicht wollte, aber das liegt durch die Bank weg an Fehlern von mir.... auch hier wird’s etwas Erfahrung in nächster Zeit richten), mit der Schaltumkehr freunde ich mich erstaunlich schnell an und auch der Umstieg auf die Security Evos macht keinerlei Probleme. Über das Handschuh-Desaster lässt sich hinwegsehen, es wird eine Lösung geben- ich bin rundum zufrieden.
Jägi zieht derweil nach den Einstellarbeiten nahezu eisern und unbeirrbar wie ein Uhrwerk seine Runden. Über beide Tage hinweg plagen mich massive Konditionsprobleme. Ein 10-Runden-Törn bringt mich an die Grenzen meiner Kondition. Länger fahren geht nur mit 1-2 Bummel-Runden zum regenerieren dazwischen, da werde ich abseits der Rennstrecke noch mal nachhaltig ran müssen
Das fordert doppelt Respekt vor dem alten Mann aus dem Schwabenländle. Trotz Schmerzen aufgrund völliger Erschöpfung zwingt er sich ein ums andre Mal wieder auf den Bock und feuert noch mal nen Tank leer.... echt derb was er da reißt- RESPEKT!
Leider hat der zweite Boxennachbar aus Schwaben an diesem Tag kein Glück. Schon um die Mittagszeit wird die Veranstaltung für ihn zuende sein.... Er fliegt in Kurve 3 übers VR ab und erleidet mit seiner K8 einen doppelten Rittberger in den Kies. Vor Ort irreparabel –echt bitter! An dieser Stelle wurde ihm eine Rille zum Verhängnis. Es soll nicht der letzte bleiben, der binnen der beiden Tage an exakt dieser Stelle die 90°-Schräglage ausprobiert. Bis auf einen Riss im Wadenbein (so erfahren wir auf der Rückfahrt) bleibt Armin aber unverletzt... noch mal Glück gehabt, der Abflug an sich war nämlich nicht gerade langsam. Während er einläd um den Heimweg anzutreten trifft der 2. Thomas ein..... Wir hatten am Vorabend von einem ominösen 5. Boxenbeleger gehört, aber da war wohl was mit kaputtem Anhänger und da niemand mehr erschien, hatten wir schon nicht mehr mit einem weiteren Mitbewohner gerechnet. Doch nun stand da ein Autotransportanhänger mit aufgesatteltem Planenhänger vor der Box- das war er! Was ein Drama.... auf der Anreise 80km vorm Ziel hatte es ihm rechts die Radaufnahme zerlegt, die Reparatur sollte bis zu unserer Abreise am Mittwoch noch offen stehen.
Da Armin unfallbedingt ausfiel, tauschten sie nun gerade den Boxenplatz aus.
In der Mittagspause fiel Jägi nun ein, dass sein völlig zerstörter HR durchaus wechselbedürftig sei. Also Pausenantritt bissle vorgezogen und die GP503 bemüht. Oha- was das ein Drama wurde! Hätte er’s geahnt, er hat den Schwaben Schwaben sein lassen und die 7 Euro fürn Reifendienst investiert. Also das Drama in 3 Akten: Felge raus, Montiergerät gerichtet und dann los. Bis dahin war das ganze noch recht easy.... noch. Denn schon das Abdrücken erforderte einen kleinen Tanz. Jeder der in seiner Kindheit was von Rumpelstilzchen gehört hat, hätte jetzt ein Bild dazu
Da springt nun also der wütende Schwabe in den guten Birkenstock-Jesuslatschen auf dem wehrhaften Altgummi rum und das Teil denkt nichtmal daran, übers Horn zu flutschen. Mit vereinten Kräften ließ er sich dann doch überreden.... aber ne entspannte Mittagspause is was andres. Aber nun..... das war ja erst der 1. Akt.... der 2. wurde lustiger (je nach Sichtweise). Da irgendjemand Jägi geflüstert hatte, dass es total sinnlos is einfach nur auf der Felge rumzufahren wollte er auf das Blechding jetzt nen neuen Gummiring draufhaben. Kein Problem.... eigentlich. Denn ganz so einfach wars dann nicht. Die erste Seite ließ sich noch mit etwas Nachdruck über die Felge ziehen.... aber das 2. Einfädeln wollte einfach nicht gelingen. Schlussendlich sprangen wir also munter zu zweit wie die Neandertaler ums Feuer auf dem armen Reifen rum
Mein Einwand, die Pelle doch einfach mit dem Reifenwärmer weich zukochen wurde erst nach 20 Minuten erfolglosem Gewaltakt beherzigt.
Damit kämen wir zum dritten Akt. Ein mittlerweile sichtlich angesäuerter Kiesbettjäger riss entnervt die Heizdecke runter und fummelte wieder die 1. Seite des Reifens über die Felge..... und siehe da- wenige Augenblicke später ließ sich auch die 2. Flanke motivieren. Das Teil war drauf. Doch von Entspannung weit gefehlt. Nun fluchte der Siegreiche aufgrund bei dieser Bespaßung erlittener Rückenschmerzen vor sich hin. Echt nicht leicht, das Ganze. Ein paar Liter Luft und einen Drehmomentschlüsselklick später war die Jagd-Gixxe wieder einsatzfähig und eine Imbiss-Wurst nebst Tütenkuchen versöhnte den Jagd-Gixxen-Treiber mit dem Tag. Also denn raus zu den nächsten Runden.
Ich bummelte gemütlich vor mich hin.... anders ist es nicht zu beschreiben, denn egal was ich auch anstellte, die Zeit vom Vorjahr wollt nicht mehr kommen. Das frustriert. Fahrwerk überarbeitet, Schaltautomat drin, Bremse tut jetzt endlich. Und ums Verrecken wird’s nicht schneller. Irgendwann hatte ich so den Kanal voll, dass ich die Keule auspacken musste. Mit der Gewaltrunde gings zwar auf eine Sekunde an die Vorjahreszeit ran.... aber Spaß machte das auch nicht. Irgendwie dämmerte mir, das ich Meter um Meter voll Individualfehler packe. Wo war mein Instruktor-Zombie, der mir diesen Blödsinn austreiben könnte??
Verdammt.... er fehlte nu bitterlich!
Es sollte erst am Abend des 2. Tages (also zu spät) so langsam wieder ins Gedächtnis kommen, was da im Oktober so vermittelt wurde. Nich rumschalten wie ein Wilder (der SA will ja ausführlichst getestet sein), Kurve 9 nicht so abartig früh reinziehen wie ich das jetzt 2 Tage lang tat und ums verrecken endlich die 13 mal wieder halbwegs gescheit eng fahren. Ich hätte mir in den Ar*** beißen können, dass ich mit den gleichen Fehlern, die im Oktober mühseelig ausgetrieben wurden schon wieder von vorn anfing. Etwas gutes hatte es. Obwohl ich die gleiche Scheiße erneut produzierte, blieb die Gixxe derweil jetzt in Schräglage unbeeindruckt, wackelte kaum mehr wenn ich mal wieder am Kurvenscheitel auf die Idee kam, dass ne andre Linie auch ganz lustig sein könnt. Nicht zuletzt stellte ich ein ums andre mal fest, dass das Heck sich beim anbremsen zwar immer noch bewegte, wenn ich die AHK in Anspruch nahm, aber (zu dem Zeitpunkt für mich unerklärlicherweise) verhielt sich das ganze anders..... stabiler.
Am Auffälligsten war das Reifenbild. Schaffte ich es letztes Jahr noch regelmäßig (auch am Pann) recht schnell 2-3cm auf jeder Seite des HR's kaputt zu machen, so sah die Pelle nu streichelzart glatt aus. Am VR wars noch nachhaltiger. Hier hatte ich meist scho nach 10-15 Runden massive Schadspuren erarbeitet.... davon war nun nicht ein Ansatz zu sehen... ebenfalls rund und glatt.... herrlich!
Irgendwie hatte ich an diesem Mittag was gegessen, was mein Magen nur halb so lustig fand wie meine Augen und so fehlte zwischendurch einfach mal ne halbe Stunde Fahrzeit. Das nutzte Jägi (den ich übrigens im Verdacht habe, mit seinem Tütenkuchen nachgeholfen zu haben) um mir unzählig viele Runden Fahrzeitrückstand aufzubrummen. Das allerdings blieb nicht ganz ohne Folgen. Als er seine müden Knochen am Abend letztmalig von der Gixxe quälte ging der große Katzenjammer los. Zwischenzeitlich fühlte der Gute sich nicht mal mehr in der Lage, einen weiteren Tag fahren zu können. Er tat mir leid.
Eine kalte Dusche und ein leckes Schnitzel später gings dann besser und das Projekt "Ritzel-Joe" begann. Eigentlich hatte ich Jägi mittlerweile fast überzeugt, dass es idT nicht an mir lag, dass das Ding nicht auf wollte. Aber mit der Montageaktion der Umlenkung am Vortag hatte ich wieder Zweifel in ihm geweckt. Also verschwand er wieder kurz zu Zelt-Nachbarn vor der Box und lieh sich einen Druckluftschlauch (den Schlagschrauber hatte er lustigerweise dabei... einen Schlauch nicht- ich weis bis heute nicht, wie ein Schrauber ohne Schlauch funktioniert......).
In der Zeit hatte ich erneut die Umlenkung entfernt, den SA demontiert und das Ritzel freigelegt. Sollte Jägi die Ritzelmutter aufbekommen, winkte ihm das Abendessen an nächsten Tag auf meine Kosten als Belohnung. Und welche Motivation das in einem Schwaben hervorruft brauch ich niemandem erläutern. Da Druckluft in unbegrenzter Menge zur Verfügung stand wurde ewig auf der Mutter rumgehämmert. Und dann der große Augenblick: Jägi gestand kleinlaut, dass da wohl wirklich nix ginge. Doch schnell war die Ausrede parat: Ohne WD40 könnte das ja nix werden... und mit der unbrauchbaren 32er Nuss erst recht nicht.... jaja mein Lieber, mit Ritzeljoe is nu vorbei
du hasts auch nicht hinbekommen.
Anschließend wurde noch schnell (so bei diesem System mit dauerndem Verbindungsabbruch von schnell die Rede sein kann) der Stealth ausgelesen. Hierbei zeigten sich recht lustige Werte. Ende S/Z bin ich von der Vmax gar nich mal so langsam.... leider heißt das, dass ich ums Eck folglich umso mehr verliere – traurig!
Der nächste Morgen begann recht zugig. Starkwind pfiff übers ungarische Flachland. Das war nicht allzu geschickt. Lazi meinte zwar, wir müssten dankbar dafür sein, denn ohne Wind würde es regnen.... aber so recht mochte ihn niemand, den Wind. Hier und da wurde gemunkelt, dass der ein oder andere Abflug dieses Tages gar auf dessen Kappe ging. Ich kann es nicht beurteilen, fands aber auch stellenweise sehr nervig, was er im unerwünschtesten Moment so mit der Mühle auf der Strecke anstellte. So blieb es meinerseits bei 2 Törns am Vormittag.... das musste für die Startaufstellung reichen. Und so stand ich auf 29 von was um die 40. Nicht lustig!
Jägi haderte auf 21 mit der linken Seite der Startaufstellung. Davon, dass das die bessere Seite ist, wollte er sich partout nicht überzeugen lassen. Also denn, auf zum Rennen!
Um 2 Uhr geht’s raus in die Startaufstellung. Alles gewohnt gut organisiert, die Aufwärmrunde beginnt kurz später. Den Vorstart hab ich (wie den Start im letzten Jahr) verschlafen, dafür muss der Start dann diesmal klappen. Und das tut er. Rot weg, Gas auf und ab geht’s. Jägi startet auch gut, lässt sich aber einkeilen und muss fast bis aufs Gras raus..... ich verpasse einen Angriff um 2 Plätze, trete ausgerechnet jetzt mal wieder zu unentschlossen auf den Schalthebel und verliere wichtige Meter im ungewollten Leerlauf. Fück- das wäre sich fast ausgegangen! Trotzdem kann ich hab ich am Ausgang der ersten Rechts einige Plätze gut gemacht. Auf den Fotos vom Rennen schaut das dann sehr lustig aus.... zumindest für mich: Ich gebe den Jano Trulli des KÜS-Sprintrennens.... hinter mir die wütende Perlenschnur. Aber hier is im Gegensatz zu dem freien Fahren jetzt schon mal grad gar nix mit Vorbeilassen. Ich mache mich so breit wie ich nur kann. Kurve um Kurve seh ich im Augenwinkel wie sich der nächste probiert.... hinter mir lustiges Plätzetauschen, bei jedem Versuch isses ein anderer der auftaucht. Gut so... solln sich mal schön untereinander vergnügen, dann sinds weniger die mir die Füße aufpumpen
Doch dann wird’s nach Kurve 6 nochmal kniffelig. 2 Plätze vor Thomas katapultiert sich ein Zynderkollege mit Highsider in den Kies. Der Hintermann muss in die Wiese, Jägi kann nach innen noch über die Strecke ausweichen. Uff.... Schrecksekunde, das war eng. Im Chaos schnupf ich gerade noch den aus der Wiese Zurückkehrenden. Jetzt wird durchsortiert. Bis auf S/Z kann ich die Position halten. Dann wird’s bitter. Schon eingangs schiebt sich die erste 1000er neben mich..... es folgen zwei weitere, denen ich bis zum Bremspunkt nichts entgegenzusetzen habe. Und dummerweise ist das eine rechts und der 3. der Bande rechts neben mir. Keine Chance, die Kurve ist sein, ich muss ihn ziehen lassen. Danach geht vor mir der Tross weg. Ich kann nicht dranbleiben, bekomme auch keine brauchbare Zeit zusammen. 2 Runden lang tut sich nichts mehr. Hier und da verrät ein kurzer Blick unterm Arm hindurch, dass mir ne R6 direkt im Nacken sitzt, aber dahinter is bissle Luft zum nächsten Verfolger. Also nur keine großen Fehler einbauen und runterfahren. Der Yamsentreiber ist zwar vermutlich schneller, aber mit 150ccm weniger wird er mir vermutlich das Leben kaum schwer machen können. Denkste! Aus dem nichts verpasse ich den Bremspunkt zu Kurve 3 hin, muss weit raus auf die Körbs, geh zu früh ans Gas und kann mich gerade noch so vor dem Rasen über die Kieskante zurück auf die Strecke retten. Die folgende Staubwolke motiviert den Yamsetreiber wie einen Hai ein Blutnebel im Wasser. Noch ehe ich mich versehen habe drückt er sich am Bremspunkt zur 4 neben mich. Aus dem Dreck kommend fehlte mir der Vortrieb um ihm dieses Vorhaben im Vorfeld des Bremsvorganges zu vermiesen. Da ich dummerweise jetzt auch noch außen bin, schwant mir böses. Noch bevor ich hinter ihm nach innen ziehend kontern und auf den nächsten 200m meinen Leistungsüberschuss ausspielen kann macht er mir die Tür zu, ich muss vom Gas.....
Das wars- in der nächsten langen rechts nimmt er mir soviel Meter ab, dass ich über die Gerade zwar wieder hin, aber eben nicht vorbeikomme. Und wieder muss ich abreißen lassen, ich kann ihm nicht folgen. 2 Runden vor Schluss fange ich mich wieder, spüre dass der Abstand sich nicht mehr vergrößert. Ich habe keinen Plan auf welchem Platz ich liege.... das ist mir auch scheißegal, aber das Fighten macht Spaß! Der stagnierende (vllt. sogar schrumpfende) Abstand motiviert mich. Nochmal alles geben, vielleicht wird’s doch noch was. Und siehe da: An exakt der gleichen Stelle, an der ich Runden zuvor unaufmerksam war und über den Körb raus ging erwischt es ihn auch. Ich sehe den Staub, sehe dass er zurück auf die Stecke kommt und weis: jetzt bin ich wieder dran! Wenn es gleich nur noch eine Runde hat, muss ich ihn Eingangs S/Z so zurechgelegt habe, dass ich ihn über S/Z auch sicher kassieren kann..... sonst wird’s heikel. Und das soll funktionieren. Er geht direkt vor meinem VR über S/Z, bleibt lange mittig und lässt mir die Tür links weit offen. Jetzt brauch ich nur aus dem Windschatten vorbei. 20PS und 150ccm mehr erledigen den Rest, auf der Bremse kommt er nicht mehr ran. Die letzte Runde zählt einfach nur konzentrieren und keinen Fehler machen. Er bleibt hinten. Zwar schießt er auf S/Z wieder an mir vorbei.... aber eben erst als ich nach dem Abwinken langsam vom Gas gehe.... zu spät mein Freund! Ich freue mich wie ein Schneekönig..... letztes Jahr hatte ich ein fast identisches Duell in ebenfalls der letzten Runde verloren.... dieses mal wurde der Spieß umgedreht.... hehe!
Ob nun 13. oder 14. war wirklich egal.... es hat einen Riesenspaß gemacht!
Jägi hats tatsächlich noch geschafft, unter die Top 10 zu fahren.... er wurde nach ebenfalls gewonnenem Zweikampf 9. – super!
Danach gings ans Ausrollen..... die Luft war raus. Zwar ging am Mittag noch ein Törn, aber jetzt wirklich nur noch zum Rumrollen. Jägi musste noch mal alles geben um seine Zeit vom Vortag zu bestätigen, aber auch danach wurde nicht bis zur Zielflagge durchgefahren. Am Mittwoch wartete noch das 2h-Rennen, so das Wetter mitspielt.... wir freuten uns auf die Dusche und ein schönes Schnitzel bei Mario. Um 8 gabs dann Freibier zur Siegerehrung. Ein lustiger Abend bis halb 1 nahm seinen Lauf- wir hatten Spaß! Nach neuerlichem Stealth-Auslesen gings verhältnismäßig früh zur Nachruhe, wir hofften ja noch auf trockene Runden am Mittwoch.
Doch leider sollte aus denen nichts werden- am Morgen war alles nass, das Wetterradar versprach Schauer über den Tag. Da wir beide diese Saison mit dem Urlaub hadern werden, beschlossen wir es bei 2 geilen Tagen zu belassen und nach Hause zu fahren. Nach Verladen, zusammenpacken und Verabschieden ging es um halb 11 auf den Rückweg. Dieses mal ganz ohne Stau. Um 8 Uhr waren wir zurück, warfen schnell eine Gixxe vom Hänger, packten um und dann trennten sich unsere Wege.
Mein Fazit:
Es war ein Saisonauftakt nach Maß. Die Investitionen des Winters taugen. Der Schaltautomat funktioniert, der Bursigständer ist eine enorme Erleichterung, die neue Rastenanlage passt gut und auch mit den Security Evos harmoniert es. Einzig die Handschuhe bedürfen der Nachbesserung... aber das wird.
Zum Fahrwerk kann ich noch nicht allzu viel sagen. Auf den ersten Blick bin ich eine Sekunde langsamer als im Oktober. Allerdings saß ich seit dem auch nicht mehr auf einem Motorrad, habe relativ üble Fehler reingepackt, die im Oktober ausgemerzt waren und war selbst persönlich in einer wesentlich schlechteren (extrem unerwartet) Verfassung. Die nächsten Trainings werden zeigen, wie es auf der Baustelle ausschaut.
Die Teamleistung von der Logistik bis hin zur Koordination vor Ort klappt super- Danke noch mal an Jägi für den technischen Support!
Pann.... wir sehen uns wieder.... im Oktober!!!